Wozu eine Bildschirmarbeitsplatzbrille? - Urlaub für Ihre Augen

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In vielen Berufen ist die Arbeit am Bildschirm heute ein fester Bestandteil des Arbeitsalltages. Wer häufig und über lange Zeit hinweg am Bildschirm arbeitet, kennt oftmals das Problem, dass die Augen schon nach kurzer Zeit müde werden. Bildschirmarbeit verlangt den Augen Höchstleistungen ab und die richtige Sitzposition und Ausrichtung des Monitors reichen oft nicht aus, diesen Problemen entgegen zu wirken. Eine Arbeitsplatzbrille – eine spezielle Sehhilfe – kann Beschwerden lindern und die Arbeit am PC einfacher machen.

WOZU BRAUCHT MAN EINE BILDSCHIRMARBEITSPLATZBRILLE?

Heutzutage wird oftmals mehr Zeit an Bildschirmen und Displays verbracht, als mit Büchern oder Zeitschriften. Dennoch ist die Bildschirmarbeitsplatzbrille bzw. Computerbrille weitgehend unbekannt. Häufig wird zu Gleitsichtbrillen oder Lesebrillen gegriffen. Im Gegensatz zu einer richtigen Bildschirmarbeitsplatzbrille sind diese aber nicht auf die Anforderungen ausgelegt, die die Arbeit am Monitor mit sich bringt. Lesebrillen sind auf einen Arbeitsabstand von etwa 40 Zentimetern angepasst. Gleitsichtbrillen besitzen einen zusätzlichen Sehbereich für die Ferne und einen fließenden Übergang zum Sehbereich für die Nähe. Ein Bildschirm befindet sich jedoch in der Regel etwa 70 bis 90 Zentimeter von den Augen entfernt. Hinzu kommen der Abstand zu Tastatur, auf dem Schreibtisch liegenden Dokumenten und Kollegen. Eine speziell angepasste Bildschirmarbeitsplatzbrille berücksichtigt genau diese Distanzen.

DIGITALER AUGENSTRESS – EINE BILDSCHIRMARBEITSPLATZBRILLE HILFT

Brillenträger, die am Monitor arbeiten, kennen selten die Folgen, die es haben kann, am Bildschirm keine Computerbrille zu verwenden. Anders als in der alltäglichen, „analogen“ Umwelt, sind durch einen Bildschirm ausschließlich eine Blickrichtung und eine Entfernung festgelegt. Das Auge bewegt sich bei der Arbeit am Bildschirm kaum. Bei Smartphones und Tablets kommt hinzu, dass die Schrift auf den Displays so klein ist, dass schon ein geringes Sehdefizit zu Überanstrengungen führen kann. Hinzu kommen kurze Reaktionszeiten und die enorme Informationsflut an digitalen Geräten. All das fassen Wissenschaftler unter dem Begriff „digitaler Augenstress“ zusammen.

Bei der Arbeit ohne Bildschirmarbeitsplatzbrille führt das schnell zu tränenden Augen, geschwollenen Lidern und dem Gefühl von Sand in den Augen. Eine Arbeitsplatzbrille kann hier zu einem wesentlich angenehmeren Sehgefühl beitragen.

WIE MUSS EINE GUTE ARBEITSPLATZBRILLE SEIN?

Damit eine Computerbrille bzw. Arbeitsplatzbrille den Anforderungen an das Arbeitsumfeld gerecht wird, ist zuerst eine sorgfältige Bestimmung der genauen Augenwerte für die entsprechenden Entfernungen zum Computer und zum Lesen sehr wichtig. Dazu muss der Augenoptiker den Einsatzbereich der Arbeitsplatzbrille kennen, um das Sehen in den unterschiedlichen Arbeitsentfernungen zu verbessern. Je nachdem, wie das Umfeld für die Nutzung der Arbeitsplatzbrille aufgebaut ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten die Sehfelder zu optimieren.

Entscheidend hierfür sind die Entfernungsbereiche. Soll die Arbeitsplatzbrille nur am Schreibtisch verwendet werden, ohne die Möglichkeit sich im Raum zu orientieren? Oder ist der Blick in den Raum gerade gewünscht? Um genau diesen Anforderungen gerecht zu werden, gibt es verschiedene Typen von Arbeitsplatzbrillen. Welche Computerbrille die geeignete ist, wird anhand eines Sehprofils mit dem beratenden Augenoptiker besprochen.

Zudem ist es empfehlenswert, für die Arbeitsplatzbrille speziell veredelte Gläser zu wählen. Gerade in Büros gibt es viele unterschiedliche Lichtquellen, die unter anderem altersbedingte Augenerkrankungen fördern. Moderne Veredelungen bei Arbeitsplatzbrillen filtern das schädliche Licht der Kunstlichtquellen und unnötige Lichtreflexe heraus.

Eine gute Arbeitsplatzbrille sollte zudem leicht und komfortabel sein, bestenfalls mit Federscharnieren und aus flexiblen Bügelmaterialien.

WER ÜBERNIMMT DIE KOSTEN EINER ARBEITSPLATZBRILLE?

Auch für Arbeitgeber ist das Thema Bildschirmarbeitsplatzbrille von Bedeutung. Laut der Bildschirmarbeitsverordnung übernimmt der Arbeitgeber die Kosten, wenn kein anderer Kostenträger für die Arbeitsplatzbrille aufkommt (z.B. die Krankenversicherung), sofern die Arbeitsplatzbrille vom Augenarzt speziell verordnet wurde. Dabei ist eine Bildschirmarbeitsplatzbrille für alle eine lohnende Investition. Ein entspanntes Sehgefühl am Arbeitsplatz dank Computerbrille fördert die Konzentration und Produktivität des Mitarbeiters und beugt langfristig Ausfällen durch Überanstrengung der Augen vor.

Mit einer entsprechenden ärztlichen Verschreibung, die die Notwendigkeit einer Computerbrille bestätigt, können Selbstständige und Freiberufler eine Arbeitsplatzbrille steuerlich geltend machen.